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Man hätte in der Urteilsbegründung zeigen können, dass häusliche Gewalt ein NoGo ist und zwar egal, von wem sie ausgeübt wird, stattdessen wird sie relativiert und der Verletzten eine Mitschuld gegeben.
Jeder kennt Betroffene. Aber niemand kennt einen Täter.
Ich glaube, ein wichtiger Faktor ist immer dieses Besitzdenken: Ich darf bestimmen, was meine Partnerin macht.
Das ist häufig so eine Gewaltspirale. Es fängt mit einem Schlag an. Häufig ist es so, dass sich die Täter dann auch entschuldigen, sagen, es kommt nie wieder vor und ich werde mich ändern. Und dann kommt es aber das zweite Mal vor und das dritte und vierte Mal. Irgendwann hören Täter auch auf, sich zu entschuldigen. Und es geht immer weiter.
Was passieren müsste, ist, dass Hochrisikofälle sehr viel besser, sehr viel schneller analysiert werden. Und dass wir nicht ein Auseinanderklaffen haben von den verschiedenen Behörden, dem Jugendamt, dem Familiengericht, dem Strafgericht. Sondern dass in einem solchen Fall, wenn der auftaucht, gesagt wird: Wir haben hier eine Situation, und die nehmen wir ernst, weil sie nämlich gefährlich ist.
Statt mit plakativen Strafverschärfungen zu arbeiten, die in der Praxis schon aus Kapazitätsgründen nicht umgesetzt werden können, sollten endlich bessere Schutz- und Präventionskonzepte gefördert werden. Das ist aber viel teurer.